Pater Maximilian Kolbe

MEIN ARMER BUB, WAS SOLL AUS DIR WERDEN!

Es war am Tage nach dem Feste der Erscheinung des Herrn, am 7. Januar 1894, als die Kirche betete: »Die Könige von Tharsis und den Inseln bringen Gaben dar, die Könige der Araber und von Saba bringen Geschenke herbei. Und es beten Ihn alle Könige der Erde an, alle Völker dienen Ihm.« Da wurde im armseligen Häuschen des Webers Julius Kolbe, in Pabianice (Polen) ein zartes, strampelndes Büblein geboren. Damit leuchtete ein neuer Sonnenstrahl im Häuschen, es lastete aber auch neue Sorge über den Eltern, denn sie beide mussten in ihrer Webstube in harter Arbeit das Brot verdienen, waren sie doch ganz den jüdischen Zwischenhändlern ausgeliefert, welche für die kostbaren Gewebe nur wenig zahlten, sie aber umso teurer wieder verkauften. Das Büblein wurde auf den Namen Raymund getauft und mit seinen zwei Brüdern Franz und Josef ziemlich streng erzogen. Die Mutter ahnte keineswegs, dass ihr vom weisen Schöpfer ein Sohn geschenkt worden war, der als Heiliger leben und als Märtyrer sterben sollte, der das Gebet des Dreikönigsfestes wahr machen wollte: ». .. al- le Völker dienen Ihm«, der alles, aber auch gar alles für Gott tun und alle zu Gott führen wollte.