Im Moralapostolat

Die Geburt der westlichen Moral aus dem Geist der Reformation

Haben sich die Nebelkerzen nach dem Finale der »Luther dekade« erst einmal verflüchtigt, sieht man klarer: Um die Theologie des Reformators wird ein großer Bogen gemacht. Ganz bewußt. Denn hier betritt man vermintes Gelände.
Horst G. Herrmann hat teilweise mit durchaus ironischem und zynischen Unterton die geistige Entwicklung des Protestantismus nachgezeichnet: Es blieb letztlich nur ein irgendwie moralisches Leben übrig.

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Die Geburt der westlichen Moral aus dem Geist der Reformation
Haben sich die Nebelkerzen nach dem Finale der »Luther dekade« erst einmal verflüchtigt, sieht man klarer: Um die Theologie des Reformators wird ein großer Bogen gemacht. Ganz bewußt. Denn hier betritt man vermintes Gelände. Die selbsternannte »Kirche der Freiheit« steht schützend vor »Errungenschaften«, »Mündigkeit«, »Pluralität« und mag die dogmatischen Geschäftsgrundlagen, die der Augustinermönch der westlichen Welt vermacht
hat, nur noch ungern thematisieren. »Ein mutiges Buch« Papst Benedikt XVI.
Horst G. Herrmann hat diese Grundlagen gesichtet und beschreibt eine folgenreiche mentale und dogmatische Verschiebung: Ein schmerzinduzierendes Christentum (Schmerz über die objektive Verfehlung einer Nachfolge
Christi) wird in ein angstverbreitendes, egozentriertes, reformatorisches Christentum überführt. Mit Luthers »Großmachen der Sünde« und der Angst steht nun die Frage nach Einschluß oder Ausschluß, nach Himmel oder Hölle dringlicher denn je auf der Tagesordnung, während die imitatio Christi der Hermeneutik des Verdachts ausgeliefert wird.
Die Reformation markiert einen eschatologisch aufgeladenen moral turn im Westen; die Verabschiedung einer Tugendethik durch uneingestandene Moralistik. Aus einem Sollen wird ein Müssen; ein Glaubenmüssen, ein Lesenmüssen, ein Begnadetseinmüssen. Aus einem (Pilger-) Weg, der einen hält, während man ihn beschreitet, wird der angstvolle Blick auf ein Ziel, das man keinesfalls verfehlen darf.
Das »Großmachen« von Erbsünden aller Art und der Wunsch nach säkularisierter »Heilsgewißheit«, nach dem notorisch guten Gewissen, sind zur pathogenen Matrix des Westens geworden. Wir alle - gläubig oder ungläubig - sind Menschen mit Reformationshintergrund und teilen dasselbe Schicksal: die postreformatorische Belastungsstörung.
kart., 384 S., 13,4 x 20,5 cm

Mehr Informationen
Autor Horst G. Herrmann
Produktform Kartoniert
ISBN 978-3-944872-67-4
Verlag Manuscriptum Verlagsbuchhandlung
Seitenzahl 384
Breite 20.5
Höhe 13
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