Vinzenz von Lérins - Commonitorium

Mit einer Studie zu Werk und Rezeption, herausgegeben und kommentiert von Michael Fiedrowicz, übersetzt von Claudia Barthold
Das Commonitorium des südgallischen Priestermönchs Vinzenz von Lérins (434) gilt als prägnantester Ausdruck des Traditionsprinzips der frühen Kirche. In seinem berühmten ersten Kanon fordert der Autor, „das festzuhalten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde“ (id teneamus, quod ubique, quod semper, quod ab omnibus creditum est). Neben diesem häufig zitierten Kriterium zur Unterscheidung von Orthodoxie und Häresie schuf Vinzenz zugleich für die authentische Dogmenentwicklung eine klassische Formel (eodem sensu eademque sententia), die auch vom kirchlichen Lehramt bis in die jüngste Gegenwart hinein vielfach rezipiert wurde.
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Das Commonitorium des südgallischen Priestermönchs Vinzenz von Lérins (434) gilt als prägnantester Ausdruck des Traditionsprinzips der frühen Kirche. In seinem berühmten ersten Kanon fordert der Autor, „das festzuhalten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde“ (id teneamus, quod ubique, quod semper, quod ab omnibus creditum est). Neben diesem häufig zitierten Kriterium zur Unterscheidung von Orthodoxie und Häresie schuf Vinzenz zugleich für die authentische Dogmenentwicklung eine klassische Formel (eodem sensu eademque sententia), die auch vom kirchlichen Lehramt bis in die jüngste Gegenwart hinein vielfach rezipiert wurde.
Das Commonitorium trat seinen „Siegeszug“ durch die Theologie- und Kirchengeschichte erst relativ spät an: Nachdem es während der Religionsdispute des 16. Jh. entdeckt worden war (Erstausgabe 1527), avancierten Kernpassagen aus dem Werk zum festen Argumentationsinstrumentar katholischer Kontroverstheologen dieser Epoche und behielten ihre hohe Geltung in bedeutenden theologischen Kontroversen der Folgezeit bei, wie z.B. in den Diskussionen auf dem Ersten Vatikanum zum Thema der päpstlichen Infallibilität. Desgleichen fanden die vinzentinischen Reflexionen über Tradition und Fortschritt Eingang in die Schriften wichtiger Theologengestalten der neueren Zeit, wie im 19. Jh. u.a. bei Möhler, Kuhn, Franzelin, Scheeben und Newman.
Die Komplexität der Rezeption dieses Werkes zeigt sich auch darin, dass sich nicht nur katholische Autoren auf die Autorität des Vinzenz beriefen (und berufen), sondern ebenso Akatholiken wie Lutheraner, Anglikaner und Altkatholiken. Bereits diese kurzen wirkungsgeschichtlichen Angaben machen deutlich, dass es sich bei dem Commonitorium um einen theologischen ‚Klassiker’ handelt, der auch im 21. Jh. seine Aktualität behält.

Der hier angebotene Band enthält eine umfangreiche Studie zu Autor und Werk, die Anlass und Intention des Commonitorium ausführlich behandelt (u.a. Anti-Augustinismus-Vorwurf, Vinzenz und der Semipelagianismus), sodann die Theologie des Commonitorium, insbesondere die korrekte Interpretation des vielzitierten vinzentinischen Kanon, erläutert und schließlich die facettenreiche Rezeptionsgeschichte nachzeichnet. Es folgt der lateinische Text mit deutscher Übersetzung und detaillierter Kommentierung des Werkes.
368 S., 23,0 x 15,5 cm geb.

Mehr Informationen
Autor Vinzenz von Lérins
Produktform Gebunden
ISBN 978-3-941862-04-3
Verlag Carthusianus Verlag
Seitenzahl 368
Breite 15.5
Höhe 23
Copyright © 2022 Sarto Verlagsbuchhandlung GmbH